Am 21.10.2018 um 09:35 Uhr begrüßte Uwe Weishäupl die Anwesenden, die sich bei strahlendem Sonnenschein ins Weiterbildungszentrum Ingelheim begeben hatten, um sich über News im Landes- und Bundesverband zu informieren.

Bevor mit der breit gefächerten Tagesordnung begonnen werden konnte, bedankte sich Uwe im Namen aller bei Kai Hornemann, der uns alljährlich in der Pause mit leckerem Gebäck versorgt.

Nachfolgend berichtete der Landesausbildungsleiter zu Seminaren und Lehrgängen in 2018. Bis Oktober 2018 waren 27 Seminare ausgeschrieben. Ohne LaJuLa nutzten 105 Teilnehmer das Weiterbildungsangebot. Die Tendenz an angebotenen Seminaren ist wie auch die Teilnehmerzahlen rückläufig.

Zum ersten Mal organisierten Marion Hanitzsch und Karl Kögel das Landesjugendlager. Über mehrere Tage waren 8 - 9 Tauchlehrer vor Ort, die mit den Teilnehmern die Ausbildungstauchgänge absolvierten.

Die Übungsleiter C Ausbildung kam in 2018 aufgrund mangelnder Anmeldungen nicht zustande.

Die TL-Praxisausbildung fand 2018 in Fuerteventura statt. Mit 6 Teilnehmern gab es den kleinsten Kurs aller Zeiten. Uwe gratulierte den neuen TL1: Annka und Felix mit einer Flasche LVST-Sekt. Andrè, ein weiterer erfolgreicher Absolvent, war leider nicht vor Ort und bei einem Teilnehmer steht die Theorieprüfung noch aus. 2 TL-Teilnehmer stammen aus anderen Landesverbänden.

Zuschüsse:

Uwe motiviert die Ausbilder bei Anschaffungen in den Vereinen vorab Informationen zu möglichen Zuschüssen einzuholen. Nicht nur der Sportbund unterstützt das Ehrenamt, auch viele Kommunen haben Mittel für Vereine und es besteht sogar gelegentlich die Möglichkeit, dass Übungsleiter- und Tauchlehrerausbildungen seitens der Kommunen gesponsert werden.

Also: Augen auf und nicht auf mögliche Gelder verzichten!

 

Neue Aufwandsentschädigung

Diese Regelung wird in 2019 gültig; Informationen hierzu kann man im Internet abrufen.

Lizenzverlängerung ÜL

Zukünftig müssen wir uns von den Pässen verabschieden. Neue Lizenzen erhält der Ausbilder über ein pdf-Formular. Seit Oktober 2018 ist die VDST Software scharf geschaltet. Lizenzen, die während der Boot verlängert werden, müssen an den LVST gemeldet werden.

Weiterbildungsstunden

Bei Stunden, die nicht von den Landesverbänden ausgeschrieben sind, wie z.B. Kurse beim Sportbund; hier wird empfohlen beim LVST anzufragen, ob diese anerkannt werden.

E-learning: maximal 8 Stunden werden pro Lizenzverlängerung akzeptiert.

Die Prüfungsordnung hat sich insofern geändert, dass pro Lizenzverlängerung ein AK HLW oder vergleichbares (1. Hilfe-Kurs, Beruf Rettungssanitäter werden anerkannt) vorzulegen sind. Für absolvierte Kurse werden einmalig 4 Stunden anerkannt. Demzufolge sind noch weitere 26 Stunden vorzulegen.

DLRG Rettungsschwimmer Silber - Gültigkeit

Die Gültigkeit ist unbegrenzt. Es wird empfohlen, die Ausbildung alle 3 Jahre zu wiederholen. Cave: Steht im Vertrag mit dem Schwimmbad die Klausel: "nicht älter als", dann ist diese Frist bindend.

Brevetierungszahlen

Bei allen CMAS-Verbänden ist die Entwicklung rückläufig. Das führt zu geringeren Einnahmen im VDST.

Booster (Kompressor, der mit O² arbeitet)

Uwe berichtete, dass es in 2018 zu 17 Unfällen kam und 2 Tote zu beklagen sind. Er mahnte zur Vorsicht beim Umgang, selbst bei namhaften Herstellern ist Vorsicht geboten.

Weiterbildungsmöglichkeit bietet ein Gasmischkurs, aufgeteilt in Teil 1 + 2. Bei Teil 2 wird auf das Thema Booster eingegangen.

Ordnungen

Folgende Anpassungen, die noch durch den VDST Vorstand zur Genehmigung anstehen, sind geplant:

Uwe berichtet, dass das Herabsetzen der Altersgrenze beim Übungsleiter Breitensport auf 16 Jahre ansteht.

Die Ordnung Mischgastauchen soll/wird in die Prüfer-Ordnung und die DTSA-Ordnung integriert.

Bisher konnte im VDST Nitrox* nur mit Tauchgängen brevetiert werden. Ab 2019 ist auch im VDST eine Ausbildung Nitrox* ohne Tauchgänge möglich. Dies ist derzeit in der Schweiz bereits üblich.

Brevets von anderen Verbänden werden anerkannt, wenn der Anwärter die vorgeschriebenen Leistungen der DTSA-Stufe nachweist. (z.B. wurde die Navigation in einem anderen Verband absolviert, kann beim Prüfungstauchgang für DTSA** die Fähigkeit sich zu orientieren und somit die notwendige Voraussetzung festgestellt werden).

AK

Das notwendige Alter wird an die Voraussetzungen angeglichen.

(z.B. DTSA* - Altersgrenze 14 Jahre; AK Gruppenführung derzeit 15 Jahre - wird auf 14 Jahre abgesenkt.)

Ausnahme: Tieftauchen und Eistauchen - diese werden nicht angeglichen.

Sicherheitsstandards

Sie gelten nicht nur für Ausbilder, sondern für alle Mitglieder des VDST.

Empfehlung aus den Standards: Mit dem Zweitautomaten bis auf 5 m abtauchen und dann erst auf den Erstautomaten umzusteigen.

Brevetierung/Plastikkarten

Zukünftig soll es keine Plastikkarten mehr geben; die Brevets würden dann (irgendwann) per Datei auf das Handy gesendet.

Statusbericht der einzelnen Resorts

Uwe bedankt sich beim Team für die geleistet Arbeit und die gute Zusammenarbeit, die im ganzen Vorstand gelebt wird.

Petra Weishäupl:

ÜL-Kurs 2018 fand nicht statt. Es hatten sich trotz Sponsoring nicht genügend Teilnehmer angemeldet. Es wird versucht, den Kurs zukünftig in den Schulferien durchzuführen, um auch Teilnehmer ab 16 Jahre zu motivieren. In 2019 war es noch nicht möglich, ein Bad in der Ferienzeit anzumieten, um die praktischen Teile unterzubringen. Werden zukünftig minderjährige Teilnehmer mitmachen, müssen Fragen rund um die Aufsichtspflicht thematisiert werden.

Karl Kögel:

Bei Apnoe gibt es jetzt einen Wettkampfbereich, der von Frau Brümmer geleitet wird.

Folgende Ausbildungsstufen können erreicht werden: Mischgastauchen TL 1-3, Trainer C Apnoe, Apnoe *,**,*** - in Strecken- und Tieftauchen aufgeteilt.

Frank Rotzinger:

Mischgastauchen Nitrox ** - das Brevet grenzt sich vom TEC Basic Brevet ab. Es ist jetzt mit DTSA** Einstieg möglich.

In 2019 findet der Kurs Trimix* statt; es haben sich bereits genügend Teilnehmer angemeldet. DTSA Sidemount ist in Planung.

Gerd Martin:

Die Ausbilderfortbildung wurde abgesagt. Verspätete Anmeldungen (nach dem Anmeldeschluss) führen dazu, dass Kurse abgesagt werden, weil sie bei Anmeldeschluss nicht kostendeckend sind.

Nächstes Jahr findet der Kurs statt. Der Teil 2 im See gibt den teilnehmenden Ausbildern Gelegenheit sich selbst in den Fokus zu stellen und zu üben.

Frank und Karl bieten einen Ausbilderworkshop Sidemount-Tauchen an.

Die Ziele sind: Information und den eigenen Horizont ohne Prüfungscharakter zu erweitern.

Peter Gaa:

Cross Over fand in Kooperation mit dem BTSV, STSB in gemeinsamer Durchführung statt. Die Theorie absolvierten 3 Teilnehmer, während die Praxis mit 5 Teilnehmern aus 3 Landesverbänden durchgeführt wurde. In 2019 findet ein neuer Kurs statt. Leider entfällt der Zuschuss vom VDST.

Peter koordiniert die Teamtreffen, die in unregelmäßigen Abständen stattfinden und bei denen die Pläne erstellt und Abläufe besprochen werden.

Peter Brunner:

Peter ist für die Lizenzverlängerungen der Ausbilder zuständig.

Sollten Ausbilder keine Einladung zur Tagung erhalten haben, bittet Uwe um Rückmeldung, damit die Liste ergänzt werden kann.

Ines Heinrich berichtet aus dem Landes- und Bundesverband.

Während der Mitgliederversammlung des LVST im März 2018 fanden Neuwahlen statt. Alle Vorstandsmitglieder, die sich erneut zur Wahl stellten, wurden im Amt bestätigt. Mit der neuen Beisitzerin Sarah Steffens erhält der Vorstand tatkräftige Unterstützung.

Zukünftig finden die Ausbildertagungen weiterhin sonntags als Einzelveranstaltung, die Mitgliederversammlung zusammen mit der Jugendvollversammlung samstags statt.

Am 16.11.2018 fährt Ines zur VDST Mitgliederversammlung nach Potsdam.

Dort wird das Thema: Kompensation des Defizits besprochen. Als Lösung ist ein Anheben des Beitrages der Einzelmitglieder, sowie die Beitragspflicht für neue Vereinsmitglieder ab dem gemeldeten Monat (nicht wie jetzt ab dem nächsten Jahresanfang).

3 LVST Mitglieder Sarah Steffens, Ann-Kathrin Bernd, Julian Fischborn hatten sich bereiterklärt zum Thema Naturschutz und Tauchen am und im Marxweiher zeitnah (Morgens gedreht und Abends ausgestrahlt) bei einen kurzen Film für das SWR mitzuwirken. Ines präsentiert der Versammlung einen Trailer, der im SWR Fernsehen vor dem Wetterbericht ausgestrahlt wurde.

 

 

Die Landesjugendmeisterschaften erhielten eine Bereicherung durch die Teilnahme eines Vereins aus der Schweiz. Das Catering durch die Jugend spielt sich ein. Auch das stattgefundene Theoriewochenende erhielt reichlich Zuspruch.

 

 

In der nun folgenden Pause genossen die Teilnehmer den gewohnten Gedankenaustausch bei Kaffee und Gebäck.

 

 

 

 

Um 11:35 Uhr stellte Uwe Weishäupl den Referenten

Urs Anliker aus Bern vor, der seit 1991 taucht, seit 2000 technisches Tauchen praktiziert und Instruktor Trainer Höhlentauchen ist.

Urs fesselte die Versammlung mit einem Bericht zum Höhlentauchen verbunden mit tollen Aufnahmen von:

  • Rocamadour/Frankreich (Lot/Dordogne) - ein Mekka für Höhlentaucher in Europa. Die Treffen finden regelmäßig im Herbst statt.
  • Merrits Mill Pond, Florida
  • Source de Lison, Frankreich (gelegentlich gibt es hier schlechte Sicht)
  • Thunersee, Schweiz - hier gibt es eine Höhle, die ganzjährig 8 °C Wassertemperatur hat.
  • Source de lÓrbe, Schweiz - Die Höhle verfügt über einen einfachen Einstieg, ist aber bei Schneeschmelze aufgrund der starken Strömung nicht betauchbar.
  • Source du Doubs, Frankreich
  • Source de la Chaudanne, Schweiz

Mexiko - In 50 - 60 m noch Tageslicht. - Ist dies Höhlentauchen?

Fazit: Wir bewegen uns in der Natur und müssen uns nach ihr richten!
Der Unterschied zwischen Höhlen und Kavernen besteht darin, dass in Kavernen noch Restlicht von außen eindringt.
Das Ziel einer Ausbildung im Bereich Höhlentauchen ist es:

"Wie komme ich da heil wieder raus."

Bedenkt man, dass seit 2000 ca. 15 % der tödlichen Unfälle Taucher betrifft, die keinerlei Ausbildung in Höhlentauchen haben. Auf die Frage, dass 85 % der Verunglückten ausgebildete Höhlentaucher sind, antwortete Urs, dass die Hauptunfallursache in Selbstüberschätzung gründet.

 

 

 

 

Welches Fehlverhalten führte zu den Unfällen?

  • Gasplanung - nicht genügend Atemgas für den Rückweg vorhanden
  • Fehlende Leine - Rückweg nicht gefunden
  • ohne Licht und Leine kann kein Rückweg gefunden werden
  • Eintrübung durch nicht angepassten Flossenschlag

Welche Taucherfahrung benötigt man, um Höhlentauchen zu erlernen und praktizieren?

 

 

Urs Anliker empfiehlt 200 - 300 Tauchgänge, mindestens 2 Jahre Tauchpraxis. Der Taucher sollte im Umgang mit Doppelgerät und Sidemount geschult und erfahren sein.

 

Welches Equipment gehört zum Höhlentauchen

Konfiguration:

  • unabhängige Geräte, die mit einer Brücke verbunden sind und vom Taucher selbst gemanagt werden.
  • 3 unabhängige Lampen (LED)
  • mehrere Spools - geschultes Leinenmanagement ist Voraussetzung.
  • Cockies - persönliche Marker für die Leine und die Richtung
  • Jumps - Verbindungen zu weiteren Leinen
  • Reservemaske; für Schutz vor Beschlagen muss gesorgt werden, da diese sonst nicht als Redundanz dient. Die Qualität der Ersatzmaske soll gleich der Hauptmaske sein.
  • Wetnotes (Schreibtafeln zum Informationsaustausch)

Was muss ein Taucher beherrschen können?

Wichtigster Punkt hierbei gilt der Problemlösung unter Wasser inkl. Rettungsübung

 Weitere Aspekte:

  • Gasplanung - auch im Ernstfall ausreichend für 2 Taucher. Technisches Tauchen ohne Gasplanung ist unmöglich. Das Ziel und der Gasvorrat müssen im Einklang sein.
  • Bestimmung des Umkehrpunktes, welche Kriterien gibt es (Luft als Begrenzung, keine Lust mehr, Zielpunkt erreicht) Den Teilnehmern der Ausbildertagung wurde anhand von Beispielen die Berechnung des Umkehrpunktes veranschaulicht.
  • Positionierung des 2. Atemreglers, Vorteile des langen Schlauches
  • Ventilmanagement
  • Art und Positionierung des Schneidwerkzeugs
  • Wasserlage, Vorteile der horizontalen Lage (Vermeidung der Aufwirbelung, geringerer Wasserwiderstand)

Wie lernt man Höhlentauchen?

Welche Inhalte werden vermittelt?

Die Ausbildung startet mit dem "Cavern Kurs". Dort erlernt der Teilnehmer

Grundfertigkeiten wie Leinenführung und Grundregeln wie: "Raustauchende haben Vortritt.  Die Leine wird nicht über den Taucher geführt, sondern ausgestreckt und vom Körper weggehalten."

Daran schließt sich als Einführung ins Höhlentauchen der "Intro to Cave" Kurs an mit einer Kursdauer von 4 Tage/8 Tauchgänge und Übung des Gasmanagements.

Zur Vertiefung dient der "Apprentice Cave Diver" (3 Tage/6Tauchgänge), bei dem das Setzen von Jumps und das Durchführen von Dekompressionstauchgängen geschult wird.

 

Abschließend folgt der "Full Cave Kurs", dessen Inhalte u.a. in komplexer Navigation und Aufgabenstellungen wie z.B. das Passieren von Engstelle mit verbundenem Management besteht.

 

Urs Anliker, der für die Ausbildertagung des LVST die weite Anreise nicht scheute, fesselte die Teilnehmer mit seinem hochinteressanten Vortrag und den atemberaubenden Aufnahmen.

Er gab uns Einblicke in Bereiche, die wir in unseren heimischen Seen nicht vorfinden.

Zum Veranstaltungsende bedankte sich Uwe bei den Referenten, für das Catering durch die LVST-Jugend, für die rege Teilnahme der Ausbilder und wünschte allen eine gute Heimreise.

 

 

 

 

 

Bericht/Fotos: Christel Meier