Am 24. Mai 2025 bei 9°C Luft- und 15°C Wassertemperatur war ein Team von Naturschutztauchern des LVST erneut im Naturschutzgebiet „Westerwälder Seenplatte“ im Einsatz. Sie wurden vom NABU Westerwald eingeladen, um ein biologisches Monitoring des Hofmannsweiher und des Dreifelder Weiher durchzuführen. Unterstützt wurden sie dabei von befreundeten Naturschutztauchern aus Hessen. Mit zwei Tauchteams à zwei Personen konnten insgesamt vier Tauchgänge absolviert werden.

Zunächst betauchte die Gruppe den Hofmannsweiher. Hier sollte die im Vorjahr gefundene Armleuchteralge Nitella spec. erneut lokalisiert und bestimmt werden. Fast hätte der Einsatz nicht stattfinden können, doch das Rothalstaucherpärchen zeigte sich in den letzten Tagen bei anderen Störungen nicht empfindlich, so dass eine Genehmigung für den Taucheinsatz erteilt wurde.

Der Tauchgang am Mönch offenbarte jedoch unerwartet schwierige Bedingungen: Das Gewässer war nahezu vollständig von Wasserpest durchzogen, unterhalb von 2,5 Metern gab es nur noch sauerstoffloses Wasser ohne Leben. Die Sichtweite lag bei 2–3 Metern, und die im Vorjahr auf 4 Metern gesichtete Nitella war unter diesen Umständen nicht auffindbar. Dafür beeindruckte die große Anzahl an Flohkrebsen, die in dichten Schwärmen vor den Tauchermasken trieben.

Am Dreifelder Weiher erwarteten die Taucher ähnliche Bedingungen wie bei vorherigen Tauchgängen. Diesmal konnte ein zweiter Einstieg am Campingplatz genutzt werden, wodurch weitere Bereiche systematisch untersucht werden konnten. Ein Team nutzte Scooter, um auch entferntere Uferzonen zu erreichen. In den bis zu 2,5 Meter tiefen Bereichen stießen die Taucher auf mehrere seltene Armleuchteralgen. Eine genaue Nachbestimmung wird noch klären, ob es sich um Nitella capillaris oder Nitella syncarpa handelt.

Besonders erfreulich: Am gegenüberliegenden Ufer wurde eine weitere, sehr seltene Wasserpflanze entdeckt. Es handelte sich um den Europäischen Strandling – die Wasserpflanze des Jahres 2023. Beide Funde sind von hoher ökologischer Bedeutung , da die Biodiversität des Gewässers durch die zahlreichen Funde, auch weiterer Arten, deutlich gestiegen ist - das dürfte auch den NABU Westerwald sehr freuen.

Ein herzlicher Dank geht an Stefanie Ullmann und Frank Steinmann vom NABU für die tolle Zusammenarbeit und Gastfreundschaft!

 

 

Teilnehmende Taucher:innen

Frank Schulz, Matthias Stertz, Hans-Joachim Kämmerer mit Elina, Dirk Balzer, Thomas Müller, sowie die NABU-Vertreter Stefanie Ullmann und Frank Steinmann.