Der TC Flotte Flosse Ingelheim macht keine Winterpause, er nutzt die Zeit für die Ausbildung. Das neue Ausbildungsjahr begann am 15. Januar mit dem AK HLW / GDL CPR und weil noch Kapazitäten frei waren, wurde der Kurs auf die Seminarplattform des LVST gestellt und 15 interessierte Taucher:innen aus drei Vereinen hatten sich zusammengefunden, die meisten waren auf dem Weg zu DTSA** (GDL** Advanced Sports Diver).

Ein Teil der Teilnehmer kam natürlich von der Flotten Flosse, ein Teil von den Krokodilen Ober-Olm und zwei Teilnehmer waren vom Sporttauchclub Wittlich. VDST Medizinausbilder Frank wurde unterstützt von Annka und Ines, die nicht nur immer mal wieder zusätzliche Infos einbrachten, DJ spielten (dazu später), sondern auch im praktischen Teil zwei Stationen betreuten.

Obwohl alle schon beim Betreten des Hauses ihren Impf- oder Teststatus nachweisen mussten ging’s fast pünktlich um 9 Uhr los, zuerst mit einer Vorstellungrunde. Dann folgte der theoretische Teil, der aber von Frank so interessant präsentiert wurde, dass alle sofort voll dabei waren. Überhaupt wurden wir nicht einfach mit Fakten berieselt, sondern mitdenken und mitarbeiten war gefragt.

Es ging um die verschiedenen Notfälle, mit denen wir beim Tauchen konfrontiert werden können, um die Rettungskette, die jetzt Überlebenskette heißt und darum, was wir im Notfall tun können und müssen. Bei dieser Gelegenheit stellte Frank ein praktisches Tool vor, mit dem man schnell und ohne Verletzungsgefahr einen Neopren aufschlitzen kann, denn für die Wiederbelebungsmaßnahmen muss der Oberkörper freigelegt werden und eine Maske für den Schlüsselbund, die bei der Beatmung auf das Gesicht gelegt wird und so den direkten Kontakt verhindert.

Beim praktischen Teil hatte unsere Flotte Lotte ihren Auftritt. Für die, die sie noch nicht kennen: Das ist unsere  Übungspuppe für Beatmung und Herzdruckmassage. Beatmet wurde sie aber nur einmal von Frank zu Vorführungszwecken, denn durch Corona müssen wir da leider Einschränkungen in Kauf nehmen. Die Herzdruckmassage wurde aber von allen Teilnehmern gründlich geübt. Und das war dann Annkas Auftritt als DJ, denn für den richtigen Rhythmus wurde passender Weise „Stayin‘ alive“ von den BeeGees eingespielt. (Für die älteren unter uns: „Yellow Submarine“ von den Beatles passt auch.) Zusätzlich litt die Flotte Lotte leider auch noch unter Herzkammerflimmern und musste mit unserem Übungsdefibrillator viele Male geschockt werden.

Nach der Vorführung wurden während der Pause Süßigkeiten verteilt. Es gab von drei Sorten jeweils fünf Teilchen und damit war dann auch die Gruppeneinteilung erledigt. Diejenigen, die sich für die gleiche Art der Süßigkeiten entschieden hatten, waren in einer Gruppe und wir schritten zur Praxis.

Es gab drei Stationen.

Station 1
Hier wurde von Annka des Tauchers wichtigste Maßnahme bei allen Tauchunfällen vorgestellt – die Sauerstoffgabe. Dafür gibt es verschiedene Systeme, die mit unterschiedlicher Effektivität arbeiten. Wir konnten zumindest unser System mal live sehen und in die Hand nehmen und die anderen auf Fotos und Schautafeln betrachten. Annka erklärte uns die Unterschiede und die dadurch bedingte maximale Behandlungsdauer, die mit einer Sauerstoffflasche möglich ist.

Station 2
Bei Ines ging es dann schon handfester zur Sache. Wir fanden einen Menschen vor, der bewusstlos auf dem Boden lag. Es ging darum, sich davon zu überzeugen, dass er atmet und ihn dann in die stabile Seitenlage zu legen. Dabei haben wir zwei Durchgänge gemacht und es war auffällig, dass es beim zweiten Mal schon viel flüssiger klappte.

Station3:
Dort lag unsere Flotte Lotte auf dem Boden und zeigte keine Vitalzeichen mehr. Da hieß es dann jemanden zu beauftragen den Notruf abzusetzen, einen anderen den Defibrillator holen zu lassen, zu überprüfen, ob sie noch atmet und zügig (unterstützt von den BeeGees) mit der Herzdruckmassage zu beginnen. Während der erste Teilnehmer ununterbrochen mit der Herzdruckmassage weiter machte, legte der zweite die Elektroden an, schloss diese an den Defibrillator an und dann folgten beide dessen Anweisungen. Auch da kam jeder mindestens einmal in jeder Rolle dran, denn das kann man nicht oft genug üben. Kerstin und Frank machten es vor, danach waren wir dran.

Fazit:

Allen Teilnehmern hat der Kurs gut gefallen. Er war interessant, kurzweilig und auf die Bedürfnisse bei Unfällen rund ums Wasser zugeschnitten. Ein Muss für jeden Taucher, auch wenn wir hoffen, dass wir niemals Verwendung dafür haben müssen.

Hier findet Ihr wichtige Unterlagen für Notfälle.

Bericht: Conny