Der AK Tauchsicherheit & Rettung des TC Flotte Flosse Ingelheim kam im letzten Jahr sehr gut an, deswegen gab es am Wochenende 2./3. Juli eine Neuauflage.

Die Teilnehmer kamen auch in diesem Jahr nicht nur von der Flotte Flosse, sondern auch aus anderen Vereinen. Dieser Kurs ist relativ aufwendig, weil man dafür einen Mediziner oder Medizinausbilder und für die Rettungsübungen auch ein Boot braucht und wird deswegen nur relativ selten angeboten. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schwierig und langwierig es sein kann, einen Kurs zu finden, was besonders lästig ist, wenn man ihn dringend braucht, um sein DTSA*** abschließen zu können und genau das habe ich von diesjährigen Teilnehmern auch wieder gehört.

Die Theorie wurde nach bewährter Sitte bereits einige Tage vorher in einer Online-Schalte mit allen Teilnehmern besprochen, sodass wir vor Ort sofort loslegen konnten.

Das Wetter am Hunsfels hätte nicht besser sein können, die Sonne schien vom blauen Himmel. Es war Sommerwetter pur. Leider hatte es auch ganz viele andere Taucher an bzw. in den See gelockt, sodass am Samstag unter Wasser so einiges geboten war, zumindest was Tauchgruppen angeht und am Ein- und Ausstieg kam es durchaus auch mal zu kleinen Staus. Rüdiger hatte uns einen eigenen Pavillon zur Verfügung gestellt und so konnten wir abseits der anderen Taucher unseren Kurs abhalten.

Wie im letzten Jahr haben wir verschiedene Stationen aufgebaut. Bei Ines und Bert wurde gezeigt, wie man einen verunglückten Taucher alleine oder zu mehreren über eine Treppe rettet (das wurde dann am nächsten Tag am Einstieg „in echt“ ausprobiert) und Seemansknoten geübt, der Palstek ist ja zumindestens den angehenden DTSA***-Tauchern bestens bekannt. Annka und ich stellten nochmal die erste Hilfe mit Sauerstoffflasche vor, erstellten ein Tauchgangsprotokoll, machten einen Neuro-Check und übten die stabile Seitenlage und bei Frank wurde die HLW geübt und die Flotte Lotte mit dem Defibrillator wiederbelebt. Und weil man damit nie früh genug anfangen kann, machte auch der „kleine“ Ben (zur Unterscheidung vom „großen“ Ben), Sohn von unseren Teilnehmern aus Wittlich Miriam und Marc fleißig mit.

 

Nach so viel Trockenübungen legten wir eine Pause ein und machten uns über die mitgebrachten Fressalien her und dieses Mal gab es nicht nur den üblichen Nudelsalat, ohne den ein Kurs eigentlich gar nicht stattfinden kann und dazu noch andere leckere Salate, Dips und Kuchen, nein es gab eine Hunsfels-Torte. Miriam, Marc und Ben haben sie mitgebracht, denn sie haben eine Kollegin, die solche Themenkuchen backt, gestaltet, bastelt – ich weiß gar nicht, wie ich den Herstellungsprozess richtig beschreiben soll. Schaut einfach selbst und achtet mal auf die Details!

Danach folgte die Gruppeneinteilung und ein ausführliches Briefing mit einem gründlichen Gerätecheck, erst dann ging’s ins Wasser. Freundlicherweise brachte Johannes die ganzen Geräte mit dem Traktor zum Einstieg.

Erster Programmpunkt war das Retten eines verunfallten Tauchers in ein Boot – kein Schlauchboot, sondern ein metallenes Ruderboot, das wir von Johannes zur Verfügung gestellt bekommen haben, mit einem hohen, schmalen und harten Rand. Bert wurde zum Bootsführer befördert und ruderte ein Stück vom Steg weg und die Gruppen kamen dann nach und nach zur Rettungsübung.

Jeder musste mal ran, Aufgaben gab es genug: den verunglückten Taucher von Gerät und Bleigurt befreien und alles inclusive des Tauchers sichern und dann den Taucher zum Boot bringen. Einer musste sich (auch ohne Gerät) am Rand des Bootes festhalten und so eine Rampe bilden, über den der Taucher dann ins Boot gezogen und geschoben wurde. Wer erfolgreich gerettet war, durfte dann den nächsten herausziehen. Er funktionierte verblüffend gut.

Beim anschließenden Tauchgang standen Blei-Check, Mund-Nase-Reflex, tauchen ohne Maske und tauchen mit nur einer Flosse auf dem Programm. Da konnten wir die Übungsplattformen gut nutzen.

Nach dem Tauchgang folgte dann der gemütliche Teil und Kai schmiss seinen mitgebrachten Grill an. Jeder hatte sein eigenes Grillgut dabei und dazu gab es noch die Reste der Salate vom Mittag.

Am Sonntag gab es zusätzlich noch ein Angebot zum Apnoe-Tauchen. Bevor es zu den nächsten Übungstauchgängen für TSR ging, konnte jeder Zeittauchen, Streckentauchen und Tieftauchen ausprobieren. Diese Disziplinen gehören auch zur DTSA-Ausbildung und bei dieser Gelegenheit, konnten wir die notwendigen Abnahmen machen. Steven und ich betreuten das Zeittauchen, Bert und Kai das Streckentauchen und Ines und Frank das Tieftauchen. Und als alle wieder zurück beim Einstieg waren, wurden (wie am Samstag schon auf dem Trockenen geübt) reihenweise „verunglückte“ Taucher über die schmale Treppe hochgeschleppt.

Das Tauchequipment war vor dem Apnoe-Tauchen schon von Johannes heruntergebracht worden und so machten sich alle fertig für den letzten Tauchgang. Dort gerieten die Gruppenführer oder wahlweise auch Mittaucher durch Essoufflement in Panik und mussten von den Gruppenmitgliedern beruhigt werden. Nach einem Aufstieg in eine geringere Tiefe konnten sie ihren Tauchgang dann fortsetzen. Zurück am Einstig, diesmal an der breiten Treppe, wurde dann geübt, wie man sich einen Taucher über die Schultern legt und ihn dann die Treppe hochschleppen kann. Da konnte Robin, der aus den Gründen, die ich anfangs schon genannt habe, den Kurs bei uns belegt hat, aus seiner Erfahrung als Feuerwehrmann schöpfen und vorführen, worauf man bei der Ausführung der Übung achten muss, damit man es leichter hat – was noch lange nicht heißt, dass es leicht geht.

Nach getaner Arbeit wurde der Grill wieder anschmissen und sich den leckeren Salaten und zum Nachtisch der Hunsfels-Torte gewidmet.

Der Kurs war sehr interessant und ich denke, alle haben Neues gelernt und ausprobiert und gehen mit dem guten Gefühl nach Hause, für Notfälle, die hoffentlich niemals eintreten, besser gewappnet zu sein.

Bericht: Conny
Bilder: Conny und Kai