16 Teilnehmer nahmen an dem LVST Semianar TSR unter Leitung von Marion und Karl (TSC Speyer e.V.) mit Unterstützung von 9 TL aus LVST Vereinen teil.

Ziele des Kurses waren u.a. eine Sensibilisierung für Sicherheitsaspekte und neben der Vermittlung von Kenntnissen hierzu auch das Einüben von Techniken zur Gewährleistung von Sicherheit beim Tauchen. Für den Fall, dass doch ein Notfall entsteht, wurden desweitern auch zum Thema Rettung das bestehende Wissen vertieft und Übungen durchgeführt.

Alle Teilnehmenden verfügten mindestens über ein DTSA in Bronze und konnten somit grundlegende Kenntnisse bereits mit einbringen. Die vertiefte Konzentration auf diese Themen über ein ganzes Wochenende hinweg aber eröffnete die Möglichkeit das eigene Verhalten rund ums Tauchen bezüglich Sicherheit zu optimieren.

Einführung in tauchmedizinische Aspekte

Am Samstag startete das Seminar dem Thema gehorchend mit der Überprüfung von TTU, Brevets und Logbüchern.

Dann übernahm Arzt und Vereinsmitglied Carlo und sicherte bei uns den Kenntnisstand zu Rettungsmaßnahmen, HLW, Gefahren beim Tauchen und Atemgasprobleme.

Carlo arbeitete grundlegend wichtige Aspekte dieser Themen heraus und verwies nochmals auf die Wichtigkeit des Eigenschutzes! Der derzeitige Kenntnisstand zum Thema Beatmung bei Erstmaßnahmen (Ekelfaktor, Infektionsrisiko) wurde erläutert. Hypothermie, Barotraumen und Dekompressionsunfälle und die zugehörige erste Hilfe waren ebenso wie Essoufflement und Tiefenrausch vielfach Anlass zum lebhaften Austausch.

 

Sicherheit in der Tauchpraxis

Stefan übernahm nach einer Pause und berichtete über die Ordnungen und Standards des VDST hinsichtlich des Themas Sicherheit und Rettung. Weitere übergeordnete Themen waren die Tauchausrüstung, wobei auf die Schlauchführung, Vor- und Nachteile der verschiedenen Jacketformen und die Anforderungen des TÜV an die Tauchflaschen und deren sicheren Transport thematisiert wurde.

 

 

 

Ein weiteres wichtiges Thema waren die Vorstellung von verschiedenen Signalmitteln, wobei die Wichtigkeit der Mitführung einer Lampe auch bei Tagtauchgängen angesprochen wurde, Notsituationen lassen sich so besser anzeigen.

 

Dann weitete Stefan den Blick darauf, dass das Thema Sicherheit nicht erst im Wasser anfängt! Die sichere Lagerung von Tauchflaschen, und eine Warnung bei Seilen und Ankerketten  gehörten ebenso zum Vortrag, wie das sichere Verhalten als Taucher am Boot bei Strömung. Für mich war der Hinweis auf die Gefahren an der Einstiegsleiter besonders lehrreich.

 

 

 

 

 

Nach einer längeren Mittagsause mit angeregten Diskussionen und gegenseitigem Kennenlernen bei leckerem Essen übernahm Karl den letzten Theorieblock.

Weitere wichtige Aspekte zum Thema Tauchsicherheit

Karl eröffnete mit einer Analyse von den wenigen Tauchunfällen im deutschsprachigen Raum, die allerdings rasch zum Tod führen können. Circa 16 bis 20 Tote seien jedes Jahr zu beklagen. Die Ursachen seien häufig in Solotauchgängen, Notaufstiegen, Vereisung, großen Tiefen und Ausrüstungsproblemen zu suchen.

Bemerkenswert hierbei, dass sowohl Anfänger, als auch erfahrene Taucher betroffen sind. Als wichtigsten Lehrsatz nehme ich aus dem Block mit, dass man ein Problem mit auf den Tauchgang nimmt und ein zweites und drittes hinzukommt! Wie oft hatte ich einen Ausrüstungsgegenstand nicht dabei, bzw. hatte nur unvollständige Kenntnisse über dessen Verwendung…

Karl spannte einen großen Bogen mit reichlich Erfahrungswissen zu den Themen gesundheitliche Eignung, Ansätze zu Unfallvermeidung, technische Probleme bei der Ausrüstung. Weiter wurde auf psychische Belastungen und das Thema Angst eingegangen und wie sich dies auf den Körper auswirkt.

Auch Karl legte nochmals Wert darauf zu vermitteln, dass die Tauchsicherheit ggfs. bereits mit einem „Vor-Vorbriefing“ beginnen kann: „Was werden wir nächste Woche beim Tauchgang benötigen?“ Besprochen wurde eingehend das Thema Briefing und Debriefing.

Als für mich besonders wichtige Informationen nahm ich mit, meinen Zweitatemregler, der meine Lebensversicherung ist, regelmäßig zu nutzen und auch einen Unterdrucktest an den Atemreglern durchzuführen!

Tauchsicherheit und Rettung in der Praxis.

 

Alsdann ging es in die Praxis! Vier Stationen waren am Marxweiher vorbereitet, um das Gelernte zu vertiefen und uns handlungsfähig zu machen. Kurzzeitig machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung – wer schickt schon seine Taucher bei Gewitter ins Wasser, noch dazu bei einem Seminar zum Thema Tauchsicherheit – wir warteten also eine Runde.

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Kleingruppen hatten Gruppenführer und es wurden Protokolle von einer Sicherungsgruppe am See geführt, wobei diese Rolle natürlich auch übergeben wurde.

Die erste Station vermittelte Kenntnisse, wie man als Taucher ein Schlauchboot ohne Leiter besteigen kann. Die Steigerung der Übung war, einen Verunfallten Taucher allein aufs Boot zu verbringen. Hier kamen einige Teilnehmer an Leistungsgrenzen!

 

 

 

 

Die zweite Station beschäftigte sich unter Aufsicht von Stefan an einer Boje damit, auf fünf Meter in Apnoe abzutauchen und eine verunfallte Taucherin - Tauchlehrerin Mirijam  zu retten, indem Luft ins Jacket geleitet wund die Person fixiert an die Oberfläche gebracht, wird. Wichtig hier der Aspekt, wann die Maske entfernt wird (wenn kein Atemregler im Mund ist).

Die dritte Station übte das an Land bringen eines verunfallten Tauchers mittels Schieben und Ziehen. Auch wurde das gemeinschaftliche Retten geübt.

An der letzten Station wurde unter anderem die HLW unter Aufsicht von Carlo und Karl geübt.

 

Übungstauchgänge zum Thema Tauchsicherheit und Rettung

Am nächsten Morgen trafen wir uns wieder am See, um praktische Übungen bei Tauchgängen durchzuführen.  Wieder wurden Protokolle von einer wechselnden Sicherungsgruppe mit Unterstützung von Marion geführt.

In den Kleingruppen, die von Tauchlehrern begleitet wurden wechselte die Gruppenführung bei jedem Tauchgang, wobei klar war, dass der Gruppenführer ordentlich zu tun bekommen würde.

 

 

 

Beim ersten Tauchgang waren abgesetzte Tauchermasken, abgestreifte Flossen, der Verlust des Atemreglers und manches mehr vom Gruppenführer zu versorgen. Nebenbei war der Kurs zu halten, die Gruppe zusammen zuhalten und auf die Zeit zu achten. Plötzlich zeigte Karl 50 Bar auf seinem Finimeter an, obwohl er vor 10 Minuten noch 200 Bar hatte J. Alle Hände voll zu tun eben. Das Ende des Tauchgangs bildete das Setzen einer Boje auf rund 5 Metern Tiefe. Auch hier gab es allfällige Schwierigkeiten.

Der zweite Tauchgang hatte neben weiteren kleineren Schwierigkeiten aus der alltäglichen Praxis: dem Briefing und dem Partnercheck  wie das gemeinschaftliche Beginnen und Beenden eines Tauchgangs. Wir übten unterwegs das gemeinsame kontrollierte Aufsteigen mit einem Verunfallten aus rund 5 Metern unter Zuhilfenahme der Tarierweste des Buddys.

Der Gruppenführer nahm uns streng an die Kandare, dennoch „verunfallte“ Karl in einem unentdeckten Moment und sank ab. Nun war es an der Tauchergruppe ihn an die Oberfläche und schnell an Land zu bringen, die Rettungskette in Gang zu setzen und den Verunfallten aus seiner Ausrüstung zu holen.

Fazit

Ein Fazit durften alle Teilnehmenden ziehen. Grundsätzlich hatten alle Erkenntnisgewinne und auch Spass gehabt. Bedankt wurde sich für die Organisation, Leitung und die vielfältige Hilfe so vieler Tauchlehrer, ohne die das Seminar so nicht möglich gewesen wäre.

Eine entspannte Gruppe mit interessanten Gesprächen wurde gelobt. Ein Hinweis ging dahin, ob nicht auch ein solcher SK mit einem noch höheren Niveau für besonders erfahrende Taucher angeboten werden könnte.

Bericht: Armin Wunder (TSC Speyer)

Fotos: Marion Hanitzsch & Karl Kögel (TSC Speyer)